Mit über 120 Teilnehmern hat sich das 3. Forum Solare Wärmenetze am 4./5. Juni in Stuttgart erneut als nationales Top-Event zum Thema Solarthermie in der Fernwärme präsentiert.

Insbesondere das steigende Interesse etablierter Versorgungsunternehmen, erfreute die Veranstalter, den Fernwärmeverband AGFW, das Steinbeis Forschungsinstitut Solites und das baden-württembergische Umweltministerium, das erneut in der Rolle des Gastgebers zum Gelingen der Veranstaltung beitrug.

Dass sich etablierte Fernwärmeversorger, insbesondere Stadtwerke, zunehmend für die Solarthermie interessieren, spiegelt auch die Marktsituation wieder. Der beim Forum brandaktuell diskutierte erste Marktstatusbericht zu solaren Wärmenetzen in Deutschland weist aktuell ein starkes Wachstum im Bereich der städtischen Fernwärmenetze aus. Die Veranstaltung erfüllte hier auch prompt ihre Rolle als Insider-Nachrichtenbörse. Denn dass – neben Ludwigsburg, Erfurt und Halle – in Bernburg an der Saale mit 8600 m² eine vierte Megawatt-Anlage in diesem Jahr an den Start gehen dürfte, wurde den meisten Experten erst auf dem Forum bekannt.

Entsprechend zufrieden zeigten sich auch die Vertreter der ausstellenden Solarthermie-Anbieter, die auf der Veranstaltung nach eigenem Bekunden qualifizierte Kundenkontakte knüpfen konnten und den Teilnehmern als wertvolle Ansprechpartner für praktische Fragen zu Verfügung standen.

Die meisten Forumsteilnehmer nutzten am zweiten Veranstaltungstag die Gelegenheit, ihr praktisches Wissen auf zwei Exkursionen zu vertiefen. Ein Bus steuerte Richtung Süden zu Solarenergiedörfern am Bodensee, ein zweiter nach Norden zum Besuch der Stadtwerke in Crailsheim und in Ludwigsburg. Während in Crailsheim die langjährige Erfahrung mit einer der größten Solaranlagen Deutschlands samt Saisonalspeicher beeindruckte, war Ludwigsburg schon aufgrund des unmittelbar bevorstehenden Baus von Deutschlands größter Solarthermieanlage eine Reise wert.

Die Teilnehmer der Bodensee-Exkursion konnten sich derweil davon überzeugen, dass Solarthermie plus Wärmenetz gerade in Verbindung mit dem Energieträger Holz auch in ländlichen Regionen als Komplettpaket für die Wärmewende hervorragend funktioniert. Die im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen Solarenergiedörfer in Radolfzell-Liggeringen und Randegg, die von der Exkursionsgruppe angesteuert wurden, können als Blaupause für viele weitere Dorfwärmeprojekte in ganz Deutschland dienen. Und die beeindruckte Reaktion der Teilnehmer lässt hoffen, dass das 3. Forum Solare Wärmenetze dazu vielleicht einen konkreten Beitrag geleistet haben könnte.

Quelle: Guido Bröer, Foto: Solites