Energieeffizienz für Pflegeeinrichtungen

Entwicklung eines integrierten “Umweltkommunikationskonzepts Energieeffizienz” für Trägerorganisationen und Heime des Pflegesektors

Projektthema

  • Gebäude
  • Energieeffienz
  • Energieversorgung
  • Markt & Politik

Aufgabe

  • Studie
  • Beratung
  • Wissenstransfer
  • Pilotprojekte
  • Marktentwicklung

Förderung

  • Öffentliche Hand

Projektdauer

06/2015 – 10/2018 (3,25 Jahre)

Gesamtbudget

420.003 EUR

Projektbeschreibung

In Deutschland gibt es rund 11.000 Alten- und Pflegeheime, die für 800.000 ältere Mitbürger als Wohnstätte dienen. Der effiziente Umgang mit Energie in Heimen ist ein Erfordernis, um den Kostenfaktor Energie im Pflegebereich sozialverträglich und bezahlbar zu halten. Solites hat die Thematik bereits in dem EU-Forschungsvorhaben SAVE AGE (05/2010 bis 05/2013) bearbeitet und war hierbei für die Umsetzung in Deutschland verantwortlich. Für Deutschland wurde ein Vermeidungspotenzial von 500.000 bis 2,5 Mio. t CO2 pro Jahr ermittelt.

Das neue Vorhaben “Energieeffizienz für Pflegeeinrichtungen” legt den Fokus auf Aktivitäten im Bereich nicht- und gering-investiver Maßnahmen in Alten- und Pflegeheimen: Energiemanagement, energiebewusstes Verhalten von Mitarbeitern, Bewohnern und Besuchern und Betriebsoptimierung. Es soll ein internetbasiertes Kampagneninstrument (Methoden, Website und Arbeitsmaterialien) entwickelt werden, durch das zukünftig Trägerorganisationen ihre Heimeinrichtungen individuell und kostengünstig bei der Durchführung von nicht- und gering-investiver Maßnahmen unterstützen können.

Auftraggeber

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Partner

  • Steinbeis Forschungsinstitut Solites
  • Landeshauptstadt Stuttgart vertreten durch das Amt für Umweltschutz
  • Johannes Nowak, Beratungsbüro für Sozialunternehmen
  • Vier Trägerorganisationen und acht Pflegeeinrichtungen als Umsetzungspartner

Ziel

Ziel des Vorhabens ist, durch nicht- und gering-investive Maßnahmen, die in den Heimalltag integriert werden können, die Energieeffizienz in Alten- und Pflegeheimen zu fördern. Dazu soll ein Kommunikationskonzept entwickelt werden, das Trägerorganisationen und Einrichtungen erwerben und selbstständig anwenden können. Durch ein bedarfsgerechtes Dienstleistungskonzept soll das Kommunikationskonzept auch nach dem Vorhaben weiter im Pflegesektor verbreitet werden. Bei der Pilotumsetzung des Kommunikationskonzepts in den Einrichtungen soll eine Reduzierung der CO2-Emissionen von mindestens 15 % nachgewiesen werden. Das Ziel bei der Verbreitung des Kommunikationskonzepts ist, konkrete Anfragen oder Initiativen von weiteren Trägerorganisationen und Einrichtungen vor Projektende zu ermöglichen.

Umsetzung

Das Vorhaben ist in folgende Arbeitspakete gegliedert:

  • Methoden und Instrumente: Das Kommunikationskonzept wird gemeinsam mit den Piolteinrichtungen auf Grundlage der Vorarbeiten aus SAVE AGE entwickelt. Es wird ein Internetportal und eine einheitliche Energiedatenerfassung für die Einführung eines Energiemanagements in den Einrichtungen entwickelt. Hierbei fließen die Erfahrungen des Amts für Umweltschutz mit dem Stuttgarter Energiekontrollsystem (SEKS) zur automatisierten Energiedatenauswertung mit ein.
  • Pilotumsetzungen: Die Träger und Einrichtungen wenden die entwickelten Materialien und Methoden an und bringen das Thema Energieeffizienz aktiv in ihren Gremien und Leitungen ein. Das Kommunikationskonzept wird erprobt und optimiert. Die Energieverbräuche der Einrichtungen werden erfasst und durch den Energiebeauftragten der jeweiligen Einrichtung in das Internetportal eingegeben. Es wird ein Gesamtranking der teilnehmenden Einrichtungen berechnet und diskutiert.
  • Bundesweite Verbreitung: Die Ergebnisse des Vorhabens werden kommuniziert und die entwickelten Materialien und Methoden beworben. Durch ein bedarfsgerechtes Dienstleistungskonzept wird das Kommunikationskonzept nach dem Vorhaben weiter im Pflegesektor verbreitet.

In regelmäßigen Workshops und Projekttreffen wird der Austausch zwischen den Einrichtungen ermöglicht, wobei sie auch geschult und begleitet werden.

Ergebnisse

Für die Begleitung während der Pilotumsetzung führten die Projektpartner Herr Nowak, das Amt für Umweltschutz und Solites vor Ort regelmäßig Gespräche mit den beteiligten Personen. In BW und NRW wurden jeweils vier Workshops für den Erfahrungsaustausch durchgeführt. In der abschließenden Evaluation des Projekts mit den Piloteinrichtungen wurde der Erfahrungsaustausch in den Workshops als sehr hilfreich und wichtig bewertet. Durch die Auswertung über das entwickelte Internetportal wurde in einigen Heimen erstmals ein Überblick über die Energiedaten gewonnen. Die vergleichende Energiedatenauswertung und Beispiele für durchgeführte Maßnahmen sind auf der Website des Projekts beschrieben.

Im Vergleich zu den Jahren 2013 bis 2015 wurde im Jahr 2017 im Durchschnitt der elf Einrichtungen jeweils 8 % an Wärme, Strom und Wasser eingespart und 13 % an CO2-Emissionen. Die Alten- und Pflegeheime sparten in dem Jahr insgesamt 380 Tonnen CO2 ein. Die in Summe eingesparten Energiemengen entsprechen dem Wärmeverbrauch von 11 Einfamilienhäusern, dem Wasserverbrauch von 26 Einfamilienhäusern und dem Stromverbrauch von 55 Einfamilienhäusern mit Vier-Personen-Haushalten.

Förderung der Energieeffizienz in Alten- und Pflegeheimen durch nicht- und gering-investive Maßnahmen

Downloads und Links
www.ee-fuer-pflege.de

Kontakt
Magdalena Berberich
berberich@solites.de

Dieses Projekt wird gefördert durch

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