Solar District Heating AT
SDHp2m
SDHp2m steht für Solar District Heating (SDH) und Aktivitäten from Policy to Market. In dem Projekt werden die Marktbereitung und die umfängliche Nutzung von Fernwärme- und Fernkältesystemen mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien angeregt. Das Vorhaben fokussiert besonders auf die Nutzung von solarthermischen Großanlagen kombiniert mit anderen erneuerbaren Energiequellen in Wärmenetzen.
Inhalte des Projekts sind die Entwicklung, Verbesserung und Umsetzung von fortschrittlichen politischen und unterstützenden Maßnahmen für erneuerbare Wärmenetze in 9 teilnehmenden europäischen Regionen. In den drei Fokus-Regionen Steiermark (AT), Thüringen (DE),und Rhône-Alpes (FR) nehmen die Landesbehörden als Projektpartner teil und ermöglichen dadurch die direkte Umsetzung von Maßnahmen. In den 6 Nachfolger-Regionen aus Bulgarien, Deutschland, Italien, Polen und Schweden sind die Landesbehörden durch Absichtserklärungen eingebunden. Die Aktivitäten in dem Vorhaben zielen auf eine direkte Mobilisierung von Investitionen in erneuerbare Wärmenetze und eine spürbare Marktentwicklung ab.
Das Arbeitsprogramm in den teilnehmenden Regionen umfasst die folgenden Inhalte
- Strategie- und Aktionsplanung auf Grundlage einer Studie, Vorbildprojekten und die Beratung durch Marktakteure
- eine Umsetzungsphase, die schon in einer frühen Projektphase beginnt
- effiziente Verbreitung der Projektergebnisse in Österreich und auf internationaler Ebene
Das Projekt fokussiert auf die folgenden Aufgaben der Marktbereitung: verbesserte politische Methoden in Bezug auf erneuerbare Wärmenetze, besserer Zugang zu Anlagenfinanzierungund Geschäftsmodellen, nachhaltige öffentliche Akzeptanz und die Verbindung von Politik und Markt durch Marktunterstützung und Wissensvermittlung. Dänemark und Schweden haben bereits heute einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien in Wärmenetzen erreicht und nehmen eine Vorbildfunktion innerhalb des Projekts ein.
Die erwartete Auswirkung von SDHp2m wird auf eine neu installierte oder geplante erneuerbare und solare Leistung von insgesamt 500 MWth abgeschätzt, die direkt durch das Projekt angeregt werden und einer Investition von 350 Mio. € entsprechen. Diese neuen Anlagen erzeugen 1 420 GWh erneuerbare Wärme und Kälte pro Jahr. Zusätzlich wird ein Multiplikatoreffekt nach Ende des Projekts und in weiteren europäischen Regionen erwartet.
Partner
- Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme Solites (Koordinator)
- Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) – Deutschland
- AGFW-Projektgesellschaft für Rationalisierung, Information und Standardisierung mbH (AGFW) – Deutschland
- HIR Hamburg Institut Research gGmbH (HIR) – Deutschland
- Land Steiermark – Energie, Wohnbau, Technik (Styria) – Österreich
- AEE – Institut für nachhaltige Technologien (AEE INTEC) – Österreich
- SOLID Gesellschaft für Solarinstallation und Design – Österreich
- Association Rhonalpenergie-Environment (RAEE) – Frankreich
- Regional Council of Rhône-Alpes (RCRA) – Frankreich
- Commissariat a l’energie atomique et aux energies alternatives (CEA INES) – Frankreich
- Ambiente Italia s.r.l. (AMBIT) – Italien
- Institute Zero Energy Buildings (IZEB) – Bulgarien
- EC BREC Instytut Energetyki Odnawialnej (IEO) – Polen
- Planenergi Fond (Planenergi) – Dänemark
- CIT Energy Management AB (EnerMa) – Schweden
- Euroheat & Power AISBL (EHP) – Belgien
SDHplus 2012-2015
In den letzten Jahren zeigt sich europaweit ein zunehmendes Interesse seitens der Stadtwerke und Fernwärmeversorger, aber auch seitens der Kommunen, der Wohnbaubranche und lokaler Energieinitiativen am kommerziellen Einsatz von solare Nah- und Fernwärme. Die solare Nah- und Fernwärme tritt derzeit in die Phase der praktischen Marktumsetzung ein; in Dänemark erfährt sie aufgrund besonderer Marktbedingungen einen Boom. Experten sehen den Anteil der Solarthermie am Nah- und Fernwärmeangebot langfristig bei bis zu 10 %. Europaweit wäre hierzu eine installierte Kollektorleistung von ca. 150 GWth bzw. 215 Mio. m² erforderlich.
- Die Kombination von Solarthermie und Fernwärme zur Ermöglichung erhöhter energetischer Standards bei Neubau- und Sanierungsgebieten
- Nutzungsmöglichkeiten für Solarthermie in Fällen, bei denen es aufgrund von hohen Wind- und PV-Stromeinspeisungen zu einer Verschiebung der Merit-Order kommt und die KWK-Stromproduktion aus der Grundlast in die Mittellast verdrängt wurde
- Die Integration von Solarthermie in Inselnetze ohne KWK-Betrieb und die Substitution von reinen Heizwerken
- Nutzung des modernen umweltfreundlichen Images und der hohen gesellschaftlichen Akzeptanz der Solarthermie für eine weitere Verbreitung und Vermarktung von Nah- und Fernwärme
Titel
Laufzeit
Gesamtbudget
Förderung
SDHtake-off 2009-2012
Solare Nah- und Fernwärmeanlagen (Solar District Heating, SDH) sind Wärmeversorgungsanlagen, welche Wohn- oder Industriegebiete über große Kollektorfelder und Wärmenetze mit erneuerbarer, emissionsfreier Solarwärme versorgen. In langjährigen Forschungsprogrammen in Schweden, Dänemark, Deutschland und Österreich wurden Pilotanlagen errichtet, die schon heute konkurrenzfähige Wärmepreise erzielen. Dank dieser Forschungsprogramme liegen Betriebserfahrungen und technisches Know-how aus mehr als 20 Jahren vor. Seit dem Jahr 2006 zeigt sich ein zunehmendes Interesse seitens kommunaler Versorgungsunternehmen, der Stadtwerke und Fernwärmeversorger, aber auch seitens der Kommunen, der Wohnbaubranche und lokaler Energieinitiativen für den kommerziellen Einsatz der Technologie. Die solare Nah- und Fernwärme tritt derzeit in die Phase der praktischen Marktumsetzung ein.
Stadtwerke und Fernwärmeversorger sind Schlüsselakteure für die Markteinführung der Solarthermie in der Nah- und Fernwärme. Für das EU-Vorhaben SDHtake-off wurden daher fünf bedeutende nationale Wärmeversorgerverbände aus Österreich, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Italien sowie der europäische Dachverband Euroheat & Power mit anerkannten Experten aus dem Bereich der solarthermischer Großanlagen in ein Partnerkonsortium zusammengeführt. Ziel des Vorhabens ist es, das Potenzial der Solarthermie für die netzgebundene Wärmeversorgung von Wohn- und Industriegebieten voll zur Nutzung zu bringen. Experten sehen den Anteil der Solarthermie am Nah- und Fernwärmeangebot langfristig bei bis zu 5 %, was europaweit einer installierten Kollektorleistung von 47 GWth und einer jährlichen solaren Wärmeerzeugung von 100 PJ entspricht.
Titel
SDHtake-off – Solar District Heating in Europe
Laufzeit
7/09 bis 6/12 (3 Jahre)
Gesamtbudget
1,17 Mio EUR
Förderung
EC-Programme IEE Intelligent Energy Europe
Partner des EU-Vorhabens
Solites (Koordinator, DE), AGFW (DE), Euroheat&Power (BE), CIT Energy Management (SE), AIRU (IT), Ambiente Italia (IT), ADHCR (CZ), Cityplan (CZ), PlanEnergi (DK), Marstal Fjernvarme (DK), Solid (AT), Energie Graz (AT)
Ziel
Das Vorhaben trägt durch die Verbesserung der Marktbedingungen und umfassende Verbreitungsmaßnahmen zum Erreichen der mittel- und langfristigen Ausbauziele für die solare Nahwärme bei (9 GWth bis 2020, 47 GWth langfristig).
Umsetzung
Die Partner von SDHtake-off analysieren im Vorhaben die derzeitigen Marktbedingungen und Hemmnisse und erarbeiten Handlungsempfehlungen für die Energie- und Förderpolitik. Experten und Industrievertreter des Fernwärme- und des Solarthermiebereichs erstellen erstmals gemeinsam Arbeitspapiere für die solare Nah- und Fernwärme – eine Notwendigkeit für deren kommerzielle Umsetzung. Durch neu entwickelte Schulungen und unterstützende Maßnahmen wird die Anbieterseite des Markts gestärkt. Die Projektergebnisse werden in 18 europäischen Ländern verbreitet, um neue Marktakteure bei ihren Umsetzungsinitiativen zu motivieren und zu unterstützen.
Ziele des Projekts für die solare Nah- und Fernwärme
- Analysieren und Verbesserung der Marktbedingungen
- Abbau von Markthemmnissen
- Erstellung von Arbeitspapiere
- Schaffung einheitlicher Arbeitsrichtlinien für die Marktakteure
- Empfehlung für unterstüzende Maßnahmen und Politik
- Stärkung der Angebotsseite (Stadtwerke, Fernwärmeversorger)
- Motivation und Unterstützung der Nachfrageseite
- Europaweite Verbreitung der Ergebnisse