Den Bau der mehr als 9000 Quadratmeter großen Freiflächen-Solarthermieanlage für die Fernwärme der Stadtwerke Lemgo können Interessierte jetzt Schritt für Schritt auf einer Internetseite des Branchenverbandes AGFW verfolgen.

Zunehmend setzen Stadtwerke und Fernwärmeversorger bei der Dekarbonisierung ihrer Wärmenetze auf großflächige Solarthermieanlagen. Mit 5,2 Megawatt entsteht derzeit eine der leistungsstärksten Anlagen bei den Stadtwerken Lemgo in Nordrhein-Westfalen. Um auch andere Energieversorger und Projektierer möglichst anschaulich an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen, kooperiert der Lemgoer Kommunalversorger mit dem Fernwärmeverband AGFW. In einem eigens aufgesetzten Blog zeigt der AGFW auf seiner “Plattform Grüne Fernwärme” in Text, Bild und auch in kurzen Videos wie die Anlage entsteht. Laufend aktualisiert in der Art eines Online-Bautagebuches sind die einzelnen Beiträge hier erreichbar.

Mit 9128 Quadratmetern Bruttokollektorfläche wird die Lemgoer Solarthermieanlage bei ihrer Inbetriebnahme 2022 vorerst die drittgrößte in Deutschland sein. Bislang einmalig ist, dass die Solarkollektoren zusammen mit einer elektrischen Flusswasserwärmepumpe und zwei Blockheizkraftwerken ein sogenanntes iKWK-System bilden. Das Kürzel iKWK steht für “innovative Kraft-Wärme-Kopplung”. Derartige Anlagen koppeln flexibel Strom- und Wärmesektor. Sie binden einerseits erneuerbare Wärmequellen – in Lemgo Solarthermie und Umgebungswärme aus dem Fluss Bega – in Wärmenetze ein. Andererseits reagieren sie flexibel auf die Anforderungen des Strommarktes. Bei kurzfristigen Stromüberschüssen aus Wind und Photovoltaik entlasten sie das Netz, indem die Blockheizkraftwerke herunterfahren, während die Wärmeversorgung über die Solarthermieanlage und die hocheffiziente Wärmepumpe sichergestellt wird. Einen Betriebskostenzuschuss können iKWK-Systeme wie in Lemgo im Rahmen spezieller iKWK-Ausschreibungen der Bundesnetzagentur erhalten.

Fotos: Stadtwerke Lemgo GmbH