Das Solarenergiedorf Liggeringen, Ortsteil von Radolfzell am Bodensee, macht Fortschritte. Noch in diesem Sommer sollen dort 1.100 Quadratmeter Solarkollektoren installiert werden.

Bereits seit Herbst 2017 lassen die Stadtwerke Radolfzell, die die Wärmeversorgung in Liggeringen künftig überneh­men wollen, unter dem Asphalt der Dorf­straßen Fernwärmerohre verlegen. Jetzt hat der kommunale Energieversorger auch den Auftrag zum Bau des Kollektorfeldes erteilt. Nach einer Ausschreibung, an der sich fünf interessierte Solarthermieunternehmen beteiligt hatten, ging der Zuschlag nun an den österreichischen Projektierer SOLID, der bereits seit 1992 solarthermische Großanlagen plant, finanziert, installiert und betreibt. Das Konzept des Unternehmens, das selbst keine Kollektoren herstellt, fußt auf großflächigen Hochleistungsflachkollektoren mit zusammen 1.100 Quadratmetern Brut­tokol­lektor­fläche. Angesichts der moderaten Tempera­turen im dörflichen Wärmenetz von Liggeringen hätten sich die Flachkollektoren in diesem Fall als wirtschaftlichste Lösung erwiesen, heißt es von Seiten der Stadtwerke.

Die Kollektoren sollen pro Jahr etwa 470.000 Kilowattstunden Wärme liefern, was rund 20 Prozent des jährlichen Bedarfs entspricht. Während der Sommermonate sollen die neuen Holzkessel ganz abgeschaltet und der Wärmebedarf des Dorfes allein mit Solarthermie gedeckt werden.

90 von 260 Gebäuden in Liggeringen sollen bereits in diesem Jahr an das Netz angeschlossen und mit erneuerbarer Wärme versorgt werden. Das Solarkollektorfeld sei so ausgelegt, dass es erweitert werden könne, wenn weitere Nutzer hinzukommen und die Wärmenachfrage steige, betont Detlev Seidler, Deutschlandvertreter von SOLID. Er  ist guter Dinge, die Solaranlage bereits in den kommenden Sommermonaten fertigstellen zu können.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Stadtwerke Radolfzell, www.stadtwerke-radolfzell.de

SOLID GmbH, www.solid.at

 

Guido Bröer