Die Stadtwerke Greifswald haben den Auftrag zum Bau der größten Solarthermieanlage Deutschlands vergeben.

Die Anlage wird mit einer Bruttokollektorfläche von 18.700 m2 den bisherigen deutschen Rekordhalter in Ludwigsburg (14.800 m2) übertreffen. Der Zuschlag ging nach einer Ausschreibung an Ritter XL Solar. Für den schwäbischen Kollektorhersteller ist es der größte Auftrag bisher. Mit der Greifswalder Anlage hat auch ein neues Fördermodell für die Solarthermie in Deutschland Premiere. Ihre Förderung hatten sich die Stadtwerke Greifswald im Juni 2018 bei der ersten bundesweiten Ausschreibung für innovative Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme (iKWK-Ausschreibung) im Rahmen des KWK-Gesetzes verdient. Durch die iKWK-Ausschreibung wird die Solarthermieanlage gewissermaßen über den Strommarkt gefördert – und dies sogar recht üppig. Bis zu 12 Cent pro Kilowattstunde können KWK-Anlagen nach dem KWK-Gesetz von 2017 als Zuschuss für den produzierten Strom bekommen, und zwar für insgesamt 45.000 Vollbenutzungsstunden. Somit liegt die Förderhöchstdauer 50 Prozent über den normalen KWK-Ausschreibungen. Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass mindestens 30 Prozent der Wärmeerzeugung der iKWK-Anlagenkombination aus erneuerbaren Energien stammt. Die Voraussetzung erfüllt die Anlage in Greifswald mithilfe der Solarthermie.

Das Kollektorfeld mit CPC-Vakuumröhrenkollektoren soll ab 2022 einen solaren Wärmeertrag von knapp 8.000 Megawattstunden pro Jahr in das Fernwärmenetz der Stadtwerke einspeisen. Einen weiteren Vertriebserfolg konnte Ritter kürzlich bei den Stadtwerken Mühlhausen/Thüringen verbuchen. 5.691 m2 soll das dortige Kollektorfeld messen, das der kommunale Energieversorger in diesem Jahr für sein Fernwärmenetz installieren lassen will.

Quelle: Energiekommune
Text: Guido Bröer
Foto: Ritter XL Solar