Potsdam setzt auf solare Fernwärme (Video-Interview)

2020-03-12T14:38:47+01:00Feb 12th, 2020|

Die Potsdamer Stadtwerke haben eine der größten Solarthermieanlagen Deutschlands in Betrieb genommen. Realisiert hat die Anlage für die solare Fernwärme in Potsdam der Solarthermiehersteller Ritter XL Solar. Die Anlage leistet einen wesentlichen Beitrag zum „Masterplan 100 % Klimaschutz bis 2050“ der Landeshauptstadt Potsdam. Ziel ist es dabei, die Treibhausgasemissionen in Potsdam für Fernwärme und Strom in 30 Jahren um 95 Prozent zu reduzieren.

Die CPC-Vakuumröhrenkollektoren von Ritter mit mehr als 5.000 Quadratmeter Bruttokollektorfläche sollen pro Jahr 2,3 Gigawattstunden solare Fernwärme für Potsdam erzeugen und dabei 488 Tonnen Kohlenstoffdioxid vermeiden.

Die hocheffiziente Großanlagentechnik ist auf eine Solarvorlauftemperatur von 88° C im Sommer und 108° C im Winter ausgelegt.

Text: solarserver.de
Video: Guido Bröer

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Abwrackprämie für Ölheizungen schadet EE-Wärmenetzen

2020-03-09T15:03:02+01:00Feb 5th, 2020|

Bio- und Solarenergiedörfer schlagen Alarm. Die neue Abwrackprämie für Ölheizungen macht ihnen das Leben schwer. Denn der Anschluss eines Hauses an bestehende Fern- oder Nahwärmenetze wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nicht gefördert.

Offenbar hat die Bundesregierung mit ihrer Abwrackprämie für Ölheizungen bei Hausbesitzern einen Nerv getroffen. Energieberater und Installateure berichten von reger Nachfrage. Die Förderung soll Hausbesitzer zur Modernisierung ihrer Heizungsanlage und zum Umstieg auf erneuerbare Energien anregen. Doch bei der Neugestaltetung der zugleich stark angehobenen Förderung des BAFA hat das Bundeswirtschaftsministerium offenbar einen wichtigen Punkt übersehen. Die Förderung greift nicht, wenn der fossile Kessel durch den Anschluss an eine Fernwärmeleitung ersetzt wird, selbst wenn diese 100 Prozent erneuerbare Energie transportiert.

Das sei eine massive Benachteiligung ausgerechnet für eine der klimaschonendsten Formen der Wärmenutzung, meint Hans-Jochen Henkel, Genossenschaftsvorstand im hessischen Bioenergiedorf Oberrosphe. Er hat einen SOS-Notruf per E-Mail an seine Kollegen in allen 200 Energiedörfern Deutschlands geschickt. Gemeinsam wollen die Dörfler nun politisch mobil machen. Inzwischen werden sie dabei von mehreren Verbänden unterstützt.

Text und Foto: Guido Bröer
Dieser kurze Textauszug stammt aus einem Artikel des Infodienstes Solarthemen. Den ganzen Artikel lesen Sie hier. Er steht auf dem Solarserver hinter einer Bezahlschranke, die aber durch ein kostenloses Testabo leicht zu überwinden ist.

Solarwärme für Städte – IEA-Broschüre und Infografiken

2020-04-27T10:43:19+02:00Jan 15th, 2020|

Solarwärme  verbessert die Versorgungssicherheit, hält die Heizkosten mindestens 20 Jahre lang stabil und verringert die Luftverschmutzung in Städten. Damit mehr Bürgermeister, Gemeinderäte und Stadtwerkeleiter sich mit dieser kosteneffizienten Lösung befassen, haben Forscher der IEA SHC Task 55 im November die Broschüre Solarwärme für Städte veröffentlicht.

Die SHC Task 55 der Internationalen Energie Agentur setzt sich für die Nutzung von solarthermischen Großanlagen in Fernwärme- und Fernkältesystemen ein.  Das von den Wissenschaftlern der IEA SHC Task 55 erarbeitete Informationsmaterial enthält 11 Infografiken, die solare Wärmenetze mit ihren Vorteilen und deren Marktwachstum veranschaulichen. Die Dateien, die auf Englisch, Deutsch und Französisch verfügbar sind, können im JPG- oder PDF-Format heruntergeladen und kostenlos in Veröffentlichungen verwendet werden.

“Die Märkte wachsen in Dänemark, Deutschland und China, und neue Märkte beginnen sich zu entwickeln, zum Beispiel in Frankreich, Italien, Polen und Spanien”, erklärte Sabine Putz, Vorsitzende der Task 55. “Mit dieser Broschüre wollen wir neue Investoren und lokale Entscheidungsträger ansprechen”. Die in ‘Solar Heat for Cities’ gezeigten Fallstudien erfolgreicher Projekte sind ein praktisches Zeugnis für den Nutzen der solaren Fernwärme für Kommunen. Zufriedene Investoren erklären, warum sie einen bestimmten Technologiemix, einschließlich Solarenergie, gewählt haben. Wesentliche Kriterien sind dabei ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern oder die Wärmepreise für ihre Kunden zu senken. Die Logik hinter diesem Ansatz ist: “Wenn es für sie funktioniert, könnte es auch für uns funktionieren.”

Die Broschüre stellt neun solare Wärmenetze vor, die in Österreich, China, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Lettland und Serbien realisiert wurden. Die obige Infografik ordnet die Länder nach ihrer Attraktivität für solare Wärmenetze ein. Die Attraktivität eines nationalen Marktes hängt im Wesentlichen von der technologischen Reife seines Fernwärmesektors ab.

Die Broschüre und die Infografiken wurden von den folgenden Task 55-Teilnehmern in Zusammenarbeit mit dem in Belgien ansässigen Europäischen Kupferinstitut gesponsert: Solites (Deutschland), Solareast Arcon-Sunmark Large-Scale Solar Systems Integration (China), Aalborg CSP (Dänemark), newHeat (Frankreich), Savosolar (Finnland) und Greenonetec (Österreich).

Mehr über die IEA SHC Task 55 finden Sie hier.

Quelle: www.solarthermalworld.org
Grafik: IEA SHC Task 55

Leitfaden für Freiflächensolaranlagen

2020-03-11T17:37:36+01:00Jan 9th, 2020|

Das baden-württembergische Umweltministerium hat einen „Handlungsleitfaden Freiflächensolaranlagen“ veröffentlicht.

Der Leitfaden richtet sich unter anderem an Kommunen, Behörden, Projektierer und Planer. Er behandelt sowohl Solarthermie als auch Photovoltaikanlagen und ist auch außerhalb Baden-Württembergs gut zu verwenden. Umweltminister Franz Untersteller sagt, solare Freiflächenanlagen seien nicht monofunktional: „Wenn hinter ihnen ein durchdachtes, ökologisches Gesamtkonzept steht, können sie Energie- und Klimaschutzziele mit den Anliegen des Naturschutzes verbinden.“

Der Leitfaden enthält neben Informationen zu Wirtschaftlichkeit, Planungsrecht und Bürgerbeteiligung insbesondere Hilfestellungen zur ökologischen Gestaltung von Freiflächensolaranlagen. Er zeigt anhand von Beispielen verschiedene Optionen auf, wie die Artenvielfalt bei der Errichtung solcher
Anlagen verbessert werden kann.

Den Leitfaden finden Sie hier.

Text: Guido Bröer

 

 

Hechingen plant 70 % Solarthermie mit Saisonalwärmespeicher

2020-03-12T14:39:31+01:00Jan 7th, 2020|

Die Stadtwerke Hechingen planen ein deutschlandweit einmaliges Wärmenetz für ein Neubaugebiet, das 70 Prozent seines jährlichen Wärmebedarfs aus einer Solarthermieanlage mit Saisonalspeicher beziehen soll.

Den Rest soll eine Wärmepumpe liefern, die dem Untergrund über ein Erdsondenfeld Energie entzieht. Nur für den Extremfall steht ein Gas-Spitzenlastkessel in Reserve, der rechnerisch an den drei kältesten Tagen eines Jahres gebraucht würde. 463 Wohneinheiten seien in dem neuen Wohngebiet „Killberg IV“ künftig zu versorgen, berichtet Reinhold Dieringer, Geschäftsführer der Stadtwerke, der eine Machbarkeitsstudie für das Wärmenetz in Auftrag gegeben hat.

„Die Idee dafür ist in einer Bürgerwerkstatt entstanden. Wir haben dort den Auftrag erhalten, eine Wärmeversorgung möglichst CO2-frei und zu günstigen Kosten zu entwickeln“, sagt Dieringer. „Das System mit der 7000 Quadratmeter großen Solarthermieanlage und einem 18.000 Kubikmeter großen saisonalen Wärmespeicher hat sich dann in der Machbarkeitsstudie als die wirtschaftlichste Lösung herausgestellt.“

Mit einem zu erwartenden, stabilen Wärmepreis für Endkunden von 15,7 Cent pro Kilowattstunde (Mischpreis aus Grund- und Arbeitspreis inkl. MwSt.) überzeugte das Konzept auch den Gemeinderat. Gefördert wird diese Voruntersuchung zu 50 Prozent aus dem Programm „Wärmenetze 4.0“ des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bemerkenswert findet die Ergebnisse auch Dirk Mangold, Leiter des Steinbeis-Forschungsinstituts Solites, das die Machbarkeitsstudie gemeinsam mit der auf Erdwärmeanlagen spezialisierten Tewag GmbH erstellt. „Dass ein so hoher solarer Deckungsanteil von 70 Prozent sich tatsächlich bei streng ökonomischer Betrachtungsweise als die günstigste Lösung erweist, hat uns selbst ein wenig überrascht“, gesteht Mangold. Dies liege einerseits daran, dass ein Netz für solch ein Neubaugebiet mit einer niedrigen Vorlauftemperatur von maximal 70 Grad auskomme. Zum anderen habe das Votum der Bürgerschaft die Optionen eingeschränkt, so Mangold: „Die Aufgabe hieß: CO2-neutral und möglichst auch ohne Holz“.

Wenn die Hechinger Stadtwerke das Projekt realisieren, dann wäre es das erste solare Saisonalspeicherprojekt in Deutschland nach mehr als einem Jahrzehnt Pause. Zum Einsatz kommen soll in Hechingen erstmals für Deutschland ein kostengünstiger Erdbeckenspeicher nach dänischem Vorbild. Platz ist dafür auf einer Erddeponie nahe des geplanten Baugebietes. Dort soll an einem Hang ein Erdbecken ausgehoben und mit Spezialfolie ausgekleidet werden. Die Solarkollektoren werden an der Böschung der Deponie Platz finden (siehe Grafik).

Text: Guido Bröer
Foto: Stadtwerke Hechingen / Solites

Region Neckar-Alb will Wärmenetze auf Basis regionaler erneuerbarer Energien voranbringen

2020-03-12T14:35:14+01:00Nov 5th, 2019|

In einem gemeinsamen Projekt „ENTRAIN“ möchten die Partner Regionalverband Neckar-Alb, Holzenergie-Fachverband Baden-Württemberg und das Steinbeis Forschungsinstitut Solites die Wärmewende in der Region Neckar-Alb einen wichtigen Schritt voranbringen.

Dabei haben sich die Projektpartner viel vorgenommen: CO2-Emissionen zu reduzieren, die Luftqualität vor Ort zu verbessern und sozioökonomische Vorteile für Bürger und Kommunen zu generieren. Um dies zu erreichen, wollen sie die Fachkenntnisse der Behörden hinsichtlich kommunaler Wärmeplanung stärken, um wiederum die Entwicklung und Umsetzung lokaler Strategien und Aktionspläne für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen in Wärmenetzen zu fördern. Richtig geplant und betrieben stellen Wärmenetze auf Basis regionaler erneuerbarer Energien (Solar, Biomasse, Abwärme, Geothermie) eine nachhaltige und klimafreundliche Lösung für die kommunale Wärmeversorgung der Städte und Gemeinden in der Region Neckar-Alb dar.

Wichtig ist den Projektpartnern die Praxisrelevanz des Projekts und der tatsächliche Nutzen für die Kommunen und Bürger, daher sind die Marktakteure und die Energieagenturen der Region direkt in die Aktivitäten einbezogen.

Weitere Informationen zu ENTRAIN finden sich auf diesen Webseiten:
Solare Wärmenetze: Entrain
Projekthomepage: Interreg-Central Entrain

Das Projekt läuft bis März 2022. Es wird durch das Interreg CENTRAL EUROPE Programm und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg unterstützt.

Text: Solites
Foto: Regionalverband Neckar-Alb

 

 

Savosolar realisiert erstes Projekt in Deutschland

2019-08-01T12:02:45+02:00Jul 29th, 2019|

Der finnische Solarkollektorhersteller Savosolar hat in einer Ausschreibung seinen ersten Zuschlag für ein solares Wärmenetz in Deutschland gewonnen

Die Anlage mit einer Kollektorfläche von rund 1.700 Quadratmetern soll in der 12.000-Einwohner-Stadt Ettenheim zwischen Freiburg und Offenburg entstehen. Auch der zugehörige 200-Kubikmeter-Speicher soll von den Finnen geliefert werden. Das Geschäft soll laut einer Ad-Hoc-Mitteilung der börsennotierten Savosolar Plc einen Wert von über 800.000 Euro haben. Bei der Fernwärme Ettenheim GmbH soll die Solarthermieanlage ein bestehendes Holzhackschnitzel-Heizwerk ergänzen. Die schlüsselfertige Übergabe der Anlage ist für das 1. Quartal 2020 geplant.

Savosolar hatte mit seinem Kollektor, dessen Herzstück ein neuartiger extrudierter Vollflächen-Aluminiumabsorber ist, neben Finnland schon vor einigen Jahren als erster ausländischer Anbieter auf dem von Arcon-Sunmark dominierten dänischen Solarmarkt mehrere Großanlagen bauen können. Auch in Schweden und Frankreich, wo jüngst mit Savosolar-Kollektoren die größte europäische Solar-Prozesswärme-Anlage bestückt wurde, konnten die Finnen bereits Anlagen verkaufen. In Deutschland kümmert sich seit zwei Jahren eine Tochterfirma von Hamburg aus um den Vertrieb. Hier soll Ettenheim die erste wichtige Referenzanlage werden. Jari Varjotie, Vorstandschef von Savosolar sagt: „Dieses Projekt ist bemerkenswert für uns, denn wir haben viel in den deutschen Markt investiert und unser Aufwand trägt nun Früchte.“

Quelle: Guido Bröer, Foto: Guido Bröer

Versorger erwärmen sich für Solarthermie

2019-07-09T09:51:27+02:00Jul 4th, 2019|

Deutschlands Stadtwerke entdecken die Solarthermie. Zunehmend entstehen auch in urbanen Räumen große Kollektoranlagen für die Fernwärme. Stabile Wärmepreise, Langlebigkeit und Klimaschutz sprechen für die Technologie.

Für die Einbindung von Solarthermie in städtischen Fernwärme stellte die im August 2016 im brandenburgischen Senftenberg errichtete Anlage einen wichtigen Meilenstein dar: Aus rein wirtschaftlichen Gründen nahmen die Stadtwerke Senftenberg im August 2016 die bislang noch größte Solarthermieanlage Deutschlands mit einer Kollektorfläche von 8.300 m² in Betrieb. Sie speist in ein Fernwärmenetz mit rund 100 GWh Jahreswärmeumsatz ein. Weitere Solarthermieanlagen im Leistungsbereich bis 1,5 MWth wurden in die städtischen Wärmenetze von Hamburg, Jena, Chemnitz, Düsseldorf, Berlin und Erfurt eingebunden.

Mit dem Projekt „SolarHeatGrid“ der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim ist nun mit 14.800 m2 Kollektorfläche ein neuer nationaler Solarthermie-Rekordhalter im Bau. Mit der bereits in Betrieb genommenen Anlage in Erfurt (1700 m²) und weiteren in Bau befindlichen Anlagen in Halle (5091 m²) und Bernburg (8600 m2) ist allein im Jahr 2019 mit einem Zubau von rund 30.000 m² zu rechnen. Weitere konkrete Planungen sind aus Städten wie Greifswald, Kempen, Hennigsdorf, Neubrandenburg und Potsdam bekannt.

Mehr Details und Hintergrundinformationen zu diesen Projekten und Solarthermie in städtischer Fernwärme werden hier in einer Ausarbeitung des vom BMWi geförderten Vorhaben Solnet 4.0 vorgestellt.

Quelle: Solites, Guido Bröer, Foto: Guido Bröer

 

Solarthermie für Erfurter Fernwärmenetz

2019-07-04T16:24:34+02:00Jul 2nd, 2019|

AGFW-Infotag informiert über die neue 1700 m² Solarthermieanlage der Stadtwerke Erfurt.

Die Stadtwerke Erfurt (SWE) haben Ende Mai unter Beteiligung von Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund ihre 1700 m2 große zweiteilige Solarthermieanlage mit Flach- und Vakuumröhrenkollektoren im Fernwärmenetz eingeweiht. Die Anlage ist zwar die größte in Thüringen, jedoch trägt sie mit einem Jahresertrag von 700 MWh erst rund ein Promille zur Deckung des Erfurter Fernwärme-Jahresbedarfs von etwa 600 GWh bei. Den Stadtwerken geht es hier vor allem um einen Vergleich der Wirtschaftlichkeit, Handhabbarkeit und Betriebsführung zwischen verschiedenen Systemtypen. Das Gesamtprojekt besteht aus einer Anlage mit CPC-Vakuumröhrenkollektoren von Ritter XL mit 1155 m² Bruttofläche und einer zweiten Anlage mit Flachkollektoren auf ca. 550 m², die von der S.O.L.I.D. GmbH geliefert wurde. Gemeinsam erreichen sie eine thermische Leistung von knapp einem Megawatt. „Der Zubau erneuerbarer Wärmequellen und der Einsatz von Technologien zur Sektorenkopplung zählt zu den Eckpfeilern unseres Energiemodells“, berichtet Karel Schweng, Geschäftsführer der SWE Energie GmbH. „Eine Komponente der erneuerbaren Wärmequellen sind Solarthermieanlagen, wie sie nun in Erfurt-Marbach eingeweiht wurde.“ Später sollen im Bereich Erfurt deutlich größere Solarthermieanlagen für eine bessere Klimabilanz des Fernwärmenetzes sorgen. „Geeignete Flächen in und um Erfurt sowie günstige Einbindemöglichkeiten in das Fernwärmenetz sprächen für die Konzentration auf Solarthermie“, heißt es von Seiten des Thüringer Erneuerbare-Energien-Netzwerk (ThEEN).

In der Branche stößt die Erfurter Anlage auf Interesse. Am 2. Juli fanden sich beim AGFW-Infotag mehr als 30 Vertreter von Stadtwerken und Wärmeversorgern bei den SWE ein, um die neue Solarthermieanlage zu besichtigen und technische Details zu diskutieren. Beeindruckt hat die Teilnehmer, dass die Anlage auch bei bedecktem Himmel mit über 90 °C in den Fernwärmevorlauf eingespeist und seit Betriebsstart bereits die Hälfte des prognostizierten Jahresertrags geliefert hat. Der AGFW-Infotag wurde im Rahmen des vom BMWi geförderten Vorhaben Solnet 4.0 organisiert.

Text: Guido Bröer und Thomas Pauschinger, Quelle: ThEEN, Foto: Solites

 

Bernburg setzt auf Sonne

2019-07-04T16:26:07+02:00Jun 28th, 2019|

Die Stadtwerke Bernburg (SWB) in Sachsen-Anhalt schicken sich an, die zweitgrößte Solarthermieanlage Deutschlands für ihr Fernwärmenetz zu bauen.

Nach Windkraft, Kraftwärmekopplung mit Biomethan und Photovoltaikanlagen, mit denen sich die Stadtwerke zum Vorreiter in Sachen Mieterstrom machten, ist jetzt das Fernwärmenetz an der Reihe. Eine große Solarthermieanlage soll die Ökobilanz des Wärmenetzes in der 36.000-Einwohner-Stadt verbessern. Gerald Bieling, Geschäftsführer der Stadtwerke, sagt: „In den vergangenen Jahren haben wir vornehmlich in Photovoltaik- und Windkraftanlagen zur umweltfreundlichen Stromerzeugung investiert. Mit der neuen Solarthermieanlage können wir nun auch den Wärmebedarf der Stadt Bernburg zunehmend aus regenerativen Quellen abdecken.“

Mit 8603 m² Bruttokollektorfläche dürfte die Anlage Ende 2019 die zweitgrößte in Deutschland sein – nach Ludwigsburg, wo derzeit mit 14.800 m² der neue Rekordhalter entsteht, und noch vor Senftenberg, wo die 8300 m² große Röhrenkollektoranlage nach drei Jahren bald die Spitzenposition abgeben wird. Partner der Stadtwerke Bernburg ist bei diesem Projekt der Weltmarktführer Arcon-Sunmark. Das Konzept stammt von der EEB Enerko Energiewirtschaftliche Beratung GmbH. Das Investitionsvolumen beträgt 3 Millionen Euro. Davon sind 1,35 Millionen staatliche Zuschüsse.

Text: Guido Bröer, Foto: Arcon-Sunmark

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